„Visionär führen und werteorientiert handeln“ – Zwei intensive Tage mit Florian Gommlich
Am 18. und 19. November 2025 trafen sich Gründungsinteressierte und Führungskräfte aus der Region zu einem zweitägigen Intensiv-Seminar der WiReGo. Diesmal ging es um ein Thema, das im Alltag oft zu kurz kommt: Die eigene Vision. Mit Souveränität, Sinn und die Kraft starker innerer Bilder lässt sich die größte Wirkung entfalten.
Im Mittelpunkt des Workshops von Coach Florian Gommlich standen drei Fragen:
- Woraus entsteht echte Führung?
- Wie funktionieren Visionen, die Menschen tatsächlich erreichen?
- Und welche Werte tragen uns, wenn es schwierig wird - als Basis für eine funktionierende Mission?
Die Teilnehmenden erlebten, dass Führung im Kern ein Tauschgeschäft ist: Mitarbeitende bieten Leistung und Gefolgschaft – Führungskräfte geben dafür Sicherheit, Klarheit und Orientierung. Diese „innere Sicherheit“ entsteht nicht durch Techniken, sondern – neurobiologisch betrachtet – durch den Inneren Status: sechs Faktoren, die Primaten seit Jahrtausenden nutzen, um Rang und Vertrauen zu klären. Dazu gehören persönliche Werte, Fokus, Umgang mit Emotionen und Kompetenz.
Und als Führungskraft gilt es, die Erwartungen an Kompetenz und Zutrauen den Mitarbeitenden gegenüber genauso zu erfüllen, wie als Unternehmen dem Kunden gegenüber. Selbes Prinzip.
An diesen zwei Tagen wurde bewusst daran gearbeitet, starke innere Bilder als Schlüssel zu Energie, Identifikation und Leadership-Wirkung zu nutzen.
Florian Gommlich zeigte eindrücklich, warum Bilder schneller wirken als Sprache: Sie aktivieren das limbische System, beruhigen die Amygdala („Bin ich sicher?“) und setzen Dopamin frei – jenes neurochemische System, das uns antreibt und verbindet.
Die Teilnehmenden arbeiteten deshalb mit drei bildhaften Methoden:
- Auswahl starker Bildkarten als Symbolträger für eine mögliche Zukunft
- Malen eigener Idealzustände und
- Erzählen einer „Lagerfeuer-Szene“ aus dem Jahr 2030 – wie es wäre, wenn das Wunschbild bereits Realität geworden ist.
So entstand bei allen ein erster, emotional tragfähiger Visionsentwurf: ein Zukunftsbild, das Lust macht, größer zu denken und mutiger zu handeln.
Im zweiten Schritt arbeiteten die Teilnehmenden an ihren persönlichen Werten. Ausgehend von Aristoteles’ Kardinaltugenden entwickelten sie individuelle Wertelandkarten, die als „Verhaltensfilter“ dienen. Diese Werte wurden anschließend in eine Mission übersetzt: einen klaren, handlungsorientierten Auftrag im Präsens – wie wir uns verhalten wollen, um der eigenen Vision Schritt für Schritt näherzukommen.
Diese Missionen waren erstaunlich konkret, lebensnah und kraftvoll formuliert. Sie zeigen: Wenn Vision (Why?), Mission (How?) und Werte zusammengeführt werden, entstehen Führung und Kundenvertrauen, die so gut funktionieren, weil es innerlich stimmig ist. Gleichzeitig dient die eigene Mission als persönliche Leitplangen für die Selbstführung, was vielen Teilnehmenden bei dem Seminar wichtig war.
Zum Abschluss ging es um die Frage, wie sich Team- oder Unternehmensvision und -mission im Alltag verankern lassen. Die Praxis weist darauf hin: Sie werden nur dann identitätsstiftend, wenn sie gemeinsam entwickelt und getragen werden. Genau dafür erhielten die Teilnehmenden praktische Werkzeuge, Moderationsprinzipien und Klarheit über ihre Rolle – als Impulsgeber, Rahmensetzer und gleichzeitig als Teil des eigenen Teams.
Fazit:
Zwei Tage, die inspiriert, gefordert und verbunden haben.
Und zwei Tage, die gezeigt haben, wie sehr Menschen aufblühen, wenn sie sich mit Sinn, inneren Bildern und Werten beschäftigen – und damit beginnen, Führung nicht nur auszuüben, sondern zu verkörpern.
